Die Besucher*innen können selbst Briefe schwärzen und so die Absender*innen schützen.
2020 für die Stiftung Post und Kommunikation, Museum für Kommunikation Berlin
Raumkonzept, Grafikkonzept, Infografiken, Konzept Interaktive Stationen, Werbegrafik, Ausführungsplanung
„Schreiben Sie uns, wo immer Sie sind, was immer Sie auf dem Herzen haben.“ Mit diesen Worten lud die BBC-Radiosendung „Briefe ohne Unterschrift“, die von 1949 bis 1974 im Rahmen der Nachrichtensendung „Programm für Ostdeutschland“ ausgestrahlt wurde, Hörer*innen zum Briefeschreiben ein. Die anonym verfassten Briefe, die aus der DDR über Deckadressen in West-Berlin zur BBC in London gelangten, boten ungeschönte und direkte Einblicke in den DDR-Alltag. Über die Jahre entwickelte sich „Briefe ohne Unterschrift“ zur politisch hochbrisanten wie auch emotional aufgeladenen Radiosendung – natürlich nicht ohne ins Visier des Ministeriums für Staatssicherheit zu geraten.
Gestalterisch spielt die Ausstellung mit dem Gegensatz von Anonymisierung und Hervorhebung. Wo die Stasi versuchte, über private Informationen an die Autor*innen der anonymen Briefe zu kommen („highlighten“), versuchte die BBC genau diese Informationen zu schützen („schwärzen“).
Die Besucher*innen können selbst Briefe schwärzen und so die Absender*innen schützen.
Die Ausstellung spielt mit Situationen der Überwachung.
Ein authentisches Radiogefühl wird durch diese Medienstation vermittelt.