Juniormuseen
im Humboldt-Forum

interaktive und partizipative Angebote speziell für junge Besucher*innen
Fertiggestellt

2015 für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit meiner Agentur Studio IT’S ABOUT in Zusammenarbeit mit museeon

persönliche Leistungen

Konzeption und Durchführung Teamworkshops, Erarbeitung Zielgruppen und Besucher*innenkonstellationen, Erarbeitung Bedürfnisse Zielgruppen, inhaltliche Konzeption von über 50 spielerischen und handlungsorientierten Vermittlungsangeboten

Das Projekt

Wie sprechen wir Kinder im Museum an? Ist die Meinung Jugendlicher gefragt? In welchen Konstellationen besuchen junge Menschen überhaupt Ausstellungen? Für die geplanten vier Juniormuseumsflächen des Ethnologischen Museums im Humboldt-Forum haben wir in einem kompakten Kommunikations- und Kreativprozess gemeinsam mit Vertreter*innen der Staatlichen Museen zu Berlin Bedürfnisse analysiert und eine Vielzahl innovativer Formate entwickelt. Das Projekt war der Auftakt von insgesamt 5 Projekten, die ich zwischen 2015 und 2018 für das Humboldt-Forum verwirklicht habe.

Was wollen wir vermitteln und wie?

Inhaltlich knüpfen die Juniorflächen an die angrenzenden Modulflächen des Ethnologischen Museums an. Zu den Schwerpunkten Ozeanien, Amazonien, Kamerun und Islam haben wir übergeordnete Themen entwickelt, die sich nicht darauf beschränken, das Gleiche ’nur in einfach‘ zu erklären. Stattdessen verbinden vier Leitfragen die künftigen Juniorflächen: Wie orientiere ich mich? – Wie begreife ich die Welt? – Wie begegne ich dem Anderen? – An was glaube ich?

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An wen richten wir uns?

Kinder und Jugendliche haben ganz unterschiedliche Lernstrategien, Bedürfnisse und Interessen. Vor allem kommen sie selten allein ins Museum. Wir haben deshalb im Laufe des Projekts die Zielgruppe erweitert und und partizipative, interaktive und spielerische Formate für ganz unterschiedliche Gruppenkonstellationen und Altersstufen entwickelt: ein generationsübergreifendes ‚family learning‘ als Museumerlebnis für die ganze Familie.

Wie haben wir konzipiert?

In mehreren Workshops haben wir Themenbereiche ausgemacht, strukturiert und skizzenhaft für alle Zielgruppen Angebote entwickelt. In Zusammenarbeit mit der SPK wurden Formate zur Weiterentwicklung ausgewählt. Untenstehend ist die Formatstruktur der Juniormuseumsfläche „Kamerun – Wie begegne ich dem Anderen?“  dargestellt.

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Beispiele der Vermittlungsangebote
aus der Juniormuseumsfläche „Kamerun“

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Ankunft am Schlagbaum: Ohne die richtigen Papiere kommt man hier nicht rein! Spielerisch erleben die Besucher*innen an einem Schlagbaum, was Ausgrenzung bedeutet – ein szenografisches Beispiel zur Themenfrage ‚Wie begegne ich dem Anderen?‘.

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Interaktiv kann man die eigene Identität an der Identitätsbar definieren und mit einem Foto von sich versehen. Nationalität, Religion, Hobbies, Träume? Was macht unsere Identität eigentlich aus?

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Was willst du von mir? Warum gehst du mir aus dem Weg? Die Auswirkungen unterschiedlicher kultureller Gewohnheiten im Kontakt können ganz praktisch mittels widersprüchlicher Kommunikationsanweisungen erlebt werden.

Und wie ging es weiter?

Im Analyse- und Gestaltungsprozess wurde deutlich, dass die Juniorflächen kein ganzheitliches und ansprechendes Besuchserlebnis bieten, sondern wie entfernte Satelliten auf der großen Fläche des Humboldt-Forums wirken. Die Idee für eine verbindende Vermittlungsstrategie kam auf, die im Ausstellungsrundgang Fenster für Familienangebote schafft. Sie wurde in den ‚Familienspuren‘ für das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatischen Kunst ausgearbeitet. Außerdem sind die Labor Ausstellung „(K)ein Platz an der Sonne“ sowie verschiedene familienorientierte Kommunikations- und Vermittlungsformate für die Humboldt-Box in Folge der Juniorflächen-Konzeption entstanden.